HIV, Herpes, Syphilis und CO

Wie die Überschrift schon sagt: es geht um sexuell übertragbare Krankheiten. Und die sind kein "Lercherlschaß" (pardon), wie man auf Wienerisch so schön sagt.

Die wichtigsten sind

  • durch Bakterien verursachte Krankheiten
    • Gonorrhöe (Tripper)
    • Chlamydien-Infektion
    • Syphilis (Lues)
  • durch Viren verursachte Krankheiten
    • Hepatitis A, B und C (und weitere bis im Moment H)
    • Herpes
    • Feigwarzen (Kondylome)
    • HIV und Aids
  • Infektion durch Pilze
    • Candidose
  • Infektionen durch andere Erreger, z.B. Würmer und Parasiten.

Mehr über diese Krankheiten, sowie Früherkennung und Behandlung gibt’s im tollen Büchlein "ach, übrigens ...", erhältlich bei der Aids Hilfe Wien., sowie natürlich im Internet, z.B. unter Robert Koch Institut.

Diese Krankheiten sind noch lange nicht erforscht, lediglich für Hepatitis A + B gibt es Impfungen, einige sind bei Früherkennung gut behandelbar (Gonorrhöe, Syphilis und Herpes), einige sind und bleiben tödlich (HIV, Syphilis, wenn zu spät entdeckt).

Leider sind schon ausgerottet geglaubte Krankheiten, wie z.B. Syphilis wieder im Vormarsch, anscheinend läßt die Bereitschaft zum "safer sex" wieder nach. Die Neuansteckungsrate bei HIV steigt wieder deutlich an, durchschnittlich steckt sich jeden Tag jemand mit HIV an (aktuelle Zahlen).

Alle diese Krankheiten sind durch Körperflüssigkeiten übertragbar, d.h. durch Sperma, Blut, Scheidenflüssigkeit, Urin und Kot.



Was bedeutet dies nun im Zusammenhang mit BDSM und unserem geliebten Fetisch?

Nun, als Latex – Liebhaber sind wir in einigen Punkten "geschützter" als andere. Gummi ist immer noch die wirksamste Schutzschicht gegen sexuell übertragbare Krankheiten. Das gilt aber natürlich nur für "Einweggummi". Bei sämtlichen "Werkzeugen" wird’s schon schwieriger.

Ich persönlich habe mir als "Vorbeugung" gegen alle Krankheiten folgende Verhaltensweisen angewöhnt:

  • Ich verwende niemals Spielzeug bei mehreren Personen. Ein einmal gebrauchter Rohrstock wird nur bei der gleichen Person wieder gebraucht oder wandert in den Müll. Auch Peitschen, Flogger udgl. aus Leder gibt’s nur für eine Person, da man die eigentlich gar nicht desinfizieren kann.

  • Seile kann man in der Waschmaschine recht gut waschen, Baumwollseile (sowieso die schönsten J ) sind sogar kochbar.

  • Latexkleidung, Gasmasken oder Zwangsjacken desinfiziere ich, wenn ich sie verborge bzw. wieder zurückbekomme. Nur waschen mit Seife allein genügt nicht! Lackkleidung sollte man am besten gar nicht tauschen, weil hier eine Desinfektion auf Grund der Gewebestruktur schwerer möglich ist.

  • Handtücher benütze nur ich, verborgte werden gekocht.

  • Für "öffentliche" Spiele habe ich eine Plastikfolie im Gepäck, die kann man leicht auch auf größere Spielgeräte legen. Für kleinere Flächen gibt’s bereits fertige Desinfektionstücher.

  • Für alles, wo Blut fließt (Cutting, Ritzen, Piercing ...), verwende ich Einmalnadeln und Einmalskalpelle. Die gibt’s für Mutige in der Apotheke, für weniger Mutige im Medizinbedarf (z.B. Siebert), für alle anderen im Internet. Nicht vergessen: auch die verwendeten Nadeln und Skalpelle gehören ordentlich aufbewahrt (Nadelbox) und entsorgt (Sondermüll – nicht über den Hausmüll! Man kann die Boxen auch in jedem Krankenhaus beim Portier abgeben, die sind zur Rücknahme verpflichtet, ebenso Apotheken.). Ach ja, ich würde das Zeug nicht in jemdem X-beliebigem Sexshop kaufen, abgesehen vom "Perversenzuschlag" (einfache Katheder bis zu 60 Euro!!!), sind die Sachen dort oft unsachgemäß gelagert oder sogar überlagert (auch z.B. Nadeln haben ein "Ablaufdatum"!) , und dann ist mit dem Spaß schnell zu Ende ... .

  • Dildos udgl. überziehe ich mit einem extra starken Kondom, das bei jeder neuen "Verwendung" gewechselt wird.


Alles in allem kann man sich gegen sexuelle übertragbare Krankheiten gut schützen. Das beste wäre natürlich, nur mit Partnern zu "verkehren", die fachgerecht durchgeführte Tests nachweisen. Aber da es eben nicht immer nur geplante Sessions gibt, ist Vorsicht besser als langwierige Krankheiten oder sogar der "schleichende" Tod. "Safer BDSM" kost nit viel, bring aber viel, nämlich sorgloses und folgenloses Spiel.

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