Wiedereröffnung des Kurt Ingerl Gedenkraumes

Wieder einmal fanden sich Fans, Bewunderer und ein Lebensmensch von Prof. Kurt Ingerl in der Karmeliterkirche in Wr. Neustadt ein, um die Wiedereröffnung seines Gedenkraumes zu feiern. Gleichzeitig mit der Ausstellung K.I + C.C wurde auch der neue Kurt Ingerl - Film vorgeführt, in dem Weggefährten des als "Quadratlmahler" verschrieenen Konstruktivisten über seine Arbeits- und Lebensweise erzählen, über die Erfahrungen mit Kurt Ingerl als Mensch und Künstler, und natürlich über den Zusammenhang seiner beiden Leidenschaften - der geschnürten Frau und der abstrakten Skulptur.
Kurt Ingerl war ein Bildhauer par exellence, er definierte seine Kunst über eine Formensprache, die deutlicher nicht sein konnte, ob er nun eine konstruktivistische Skulptur für den öffentlichen Raum oder eine hyperrealistische Frauenfigur geschaffen hat. Und - ein schöneres Kompliment konnte Kurt eine Frau gar nicht machen, als daß er einen Gipsabdruck von ihrem Körper anfertigen wollte.
Kurt Ingerl war auch ein Arbeitstier, sein Nachlaß ist ein fast unübersehbarer Schatz an Zeitungsausschnitten, an Plastiken und Formen, an Plastiken und Zeichnungen. Dieser Schatz wird von Christa, seinem Lebensmenschen gehütet. Ein Großteil wurde der Stadt Wr. Neustadt zur Verfügung gestellt, um im "Kurt Ingerl Gedenkraum" wechselnde Ausstellungen gestalten zu können.
Ich bin mir sicher, Kurt hätte an der Eröffnung seine Freude gehabt, Andrea und ich haben sehr viel Blödsinn in unseren Korsetts getrieben, genauso, wie wir es mit Kurt selbst getan hätten. Und wir haben mit einem guten Schnapser auf ihn angestoßen, wie sagt Christa, sein Lebensmensch so schön: nur Menschen, an die man nicht mehr denkt, sind wirklich gestorben.

Der Gedenkraum ist täglich geöffnet von 10.00 - 18.00 Uhr bis 10. Dezember 2006.
Karmeliterkirche, Schlögelgasse 24, 2700 Wr. Neustadt.
Eintritt frei

mehr Fotos von der Ausstellungseröffnung am 9.11.2006

mehr über Kurt Ingerl

PS: die Stadt Wr. Neustadt beabsichtigt, die Karmeliterkirche nicht mehr für kulturelle Zwecke zur Verfügung zu stellen. Das bedeutet, ein eindrucksvoller Ausstellungsraum geht für immer verloren.
Je mehr Leute die Ausstellung besuchen, um so mehr könnte man die Stadt Wr. Neustadt noch einmal umstimmen ...

PSPS: ganz besonderen Dank an zwei besondere Freunde, die mit uns den Abend verbracht haben - es war eine vergnügliche Omage an Kurt Ingerl! zurück